Johannas Tagebuch – 27.02.-10.03.2017 Amazing Antigua II

28.02.-03.03.2017 Jolly Habour

Es ist unbeständiges Wetter. Für die nächsten Tage ist viel Wind angesagt. Wir wollen aber langsam weiter. Also an die Westküste. Hier ist zwar auch viel Wind, aber eine See glatt wie ein Ententeich. Eine Nacht ankern wir vor Jolly Habour in der Bucht. Das ist aber keine Lösung. Wir machen uns keine Gedanken, dass unser Anker nicht halten würde bei dem Wind. Aber man kann wirklich nichts machen. Will man mit dem Dinghi den langen Weg in die Marina fahren, muss man Handtücher und Wechselklamotten mitnehmen. Eine kurze steile Welle lässt einen pudelnass werden. Wir verlegen also in die Marina. Hier ist es ganz schön. Ich kann morgens joggen gehen während Stefan noch schläft, es gibt einen tollen Supermarkt und viele andere Segler, die wir kennen. Und wir lernen auch noch neue kennen. Ein „älteres“ Pärchen aus Berlin auf ihrer Anarche Nova. Wir treffen uns zum Sundowner und sind uns gleich sympathisch. Wir fahren mit dem Bus nach St. John. Der totale Kreuzfahrt Terrorismus. Aber wir bekommen ein paar Dinge, die wir schon lange auf der Liste hatten. Zum Beispiel einen neuen Objektiv-Deckel für Stefans Kamera. Ausserdem finden wir ein nettes, lokales Restaurant, wo man gut und günstig essen kann. In der Marina können wir auch mal ein paar Dinge erledigen. Wäsche waschen, das Dinghi von Algen befreien zum Beispiel, oder das Bad schrubben.

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Dinghi fahren bei 30 Knoten Wind, zusammenrutschen und klein machen.
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Selbstgekochtes mit frischen Zutaten aus dem Supermarkt. Ein Highlight in der Karibik.
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Oder günstig und gut auswärts essen, auch immer wieder schön.
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Arbeitseinsatz am Dinghi

03.-06.03.2017 Deep Bay

Übers Wochenende lässt der Wind etwas nach. Wir fahren ein paar Meilen weiter nördlich in die Deep Bay. Sie ist ziemlich geschützt und wirklich schön. Die Anarche Nova begleitet uns und wir liegen hintereinander vor Anker. Abends wollen wir gemeinsam in die Strandbar, die aber nicht existiert. Also laden wir uns bei ihnen an Bord zum Sundowner und klönen ein.

Am Ende der Bucht liegt ein großes Schiffswrack. Die Andes sank vor mehr als hundert Jahren durch ein Feuer im Laderaum. Heute liegt das Wrack teilweise nur einen Meter unter der Wasseroberfläche und ist bunt bewachsen. Wir verbringen die Tage also mit schnorcheln oder gehen hinauf zum Fort, dass direkt neben der Bucht auf einem Berg liegt. Von hier hat man einen super Blick bis rüber nach St. John. Am nächsten Abend wollen wir mit der Anarche Nova und der Lady Sunshine am Strand grillen. Als wir gerade am Strand sind und den Grill aufbauen fängt es allerdings an zu schütten. Wir sind nass und brechen an dieser Stelle für heute ab. Stattdessen kochen wir an Bord und gehen danach zur Lady Sunshine. Das junge Paar aus Deutschland haben wir schon kurz auf Barbados getroffen. Sie haben zwei kleine Kinder und als die im Bett sind haben wir endlich mal Gelegenheit uns kennenzulernen. Der Abend vergeht wie im Flug und es ist halb drei als wir wieder an Bord sind.

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Yoga in der Deep Bay

06.-10.03.2017 Abwettern in Jolly Habour

Es soll noch mehr Wind kommen als letzte Woche. 25-30 Knoten im Mittel. Später erfahren wir, dass in der Ankerbucht bis zu 60 Knoten gemessen wurden. Wir verziehen uns also gezwungenermaßen wieder in die Marina. Eigentlich haben wir da wirklich keine Lust drauf. Dann wird es aber eine tolle Zeit. Wir kochen jeden Tag schöne Sachen mit frischen Lebensmitteln aus dem Supermarkt. Wir lernen Nadja und Manuel von der Manado kennen und gewähren ihnen bei uns an Bord Asyl, als ihr Dinghi Motor kaputt ist. Einen Abend gehen wir mit der Anyway, der Lady Sunshine, der Manado und noch anderen Crews zum Sundowner an den Strand. Die Kids toben im Sand und spielen und die „Großen“ sitzen auf den Holzbänken, quatschen und trinken Rum Punsch. Die kleine Holzhütte die Drinks verkauft wollte wohl längst zu machen, aber bei so einer großen Runde bleiben sie gerne noch auf als es schon dunkel ist. Am nächsten Abend gibt es ein kleines Atlantik revival mit drei anderen Crews. Wir fahren nochmal nach St. John. Wir verbringen einige Zeit in Cafes um unsere Heimreise vorzubereiten und andere Dinge Online zu erledigen. Den letzten Abend laden wir Jörg und Elisabeth von der Anarche Nova nochmal ein. Sie sind beide Psychologen und es wird ein lustiger, interessanter Abend. Diese Woche hat mir mal wieder gezeigt, was für mich das Wichtigste ist auf unserer Tour. Die Einsamkeit von abgelegenen Buchten ist nicht so unser Ding. Für mich ist es wichtig, nette Leute um mich zu haben, mit denen man sich unterhalten und austauschen kann. Wir haben so viele interessante Menschen getroffen, die unser Leben bereichern. Mit so unterschiedlichen Hintergründen, Hobbies, Berufen und Persönlichkeiten.  Ich bin sicher, dass wir viele neue Freunde gefunden haben, auch wenn wir längst wieder zu Hause sind.

 


4 Gedanken zu “Johannas Tagebuch – 27.02.-10.03.2017 Amazing Antigua II

    1. Wie schön, dass ihr wieder an Bord seid. Wir gehen bald erstmal kurz von Bord. 😊 Habt ihr meine Mail bekommen? Liebe Grüße von Culebra

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